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Zunft­tru­hen

  • Zunfttruhe der Weber Linz, 1730
  • Zunfttruhe der Weißgerber und Lederer Linz, 1728
  • Zunfttruhe der Drechsler Linz, 1731
  • Zunfttruhe der Bürstenmacher Linz, 18. Jhd.
  • Zunfttruhe der Sieb- und Gitterstricker Linz, 18. Jhd.
  • Zunfttruhe der Nagelschmiede Linz, 1721
  • Zunfttruhe der Hafner Linz, 1681
  • Zunfttruhe, 17. Jhd.
  • Zunfttruhe der Gerber Linz, 1693
  • Zunfttruhe der Schuhmacher Linz, 17. Jhd.
  • Zunfttruhe der Wachszieher Linz, 1662
  • Zunfttruhe der Lebzelter und Zuckerbäcker Linz, 1666
  • Johann Knisz, Schlossermeister, 1847
  • Jakob Milchram, Gesellenzeugnis der Schlosser und Sporer mit Stadtansicht Linz, 1790

In den Zunft­tru­hen, auch als Zunft­la­den oder Innungs­la­den bezeich­net, befan­den sich die wert­volls­ten Doku­men­te und Gegen­stän­de einer Zunft. Dazu gehör­ten unter ande­rem die gewähr­ten Pri­vi­le­gi­en der Obrig­keit, die Sta­tu­ten, das Namens­ver­zeich­nis, die Rech­nungs­bü­cher, aber auch Sie­gel, Stem­pel, Becher, Poka­le und Schenk­kan­nen aus Zinn und Sil­ber. Die Lade“ ist somit die Bezeich­nung für den zen­tra­len Ver­wal­tungs­kör­per einer Zunft; sie kann anhand ihrer Inschrif­ten und Wap­pen zuge­ord­net wer­den. Die Ver­zie­rung, in auf­wen­di­gen Holz­in­tar­si­en aus­ge­führt, gibt meist das Wap­pen der Zunft wider und gibt Aus­kunft über ihren Reich­tum. Durch die Zunft­tru­he wur­de der Ver­samm­lungs­ab­lauf regu­liert: war sie bei Ver­samm­lun­gen geöff­net, durf­ten aus­schließ­lich die wich­tigs­ten Ange­le­gen­hei­ten der Zunft bespro­chen wer­den; erst wenn sie geschlos­sen war, durf­te getrun­ken und gespielt werden. 


Nach der Ein­füh­rung der Gewer­be­frei­heit im Jahr 1869 lös­ten sich die Zünf­te in Stadt und Land groß­teils auf. Zunft­tru­hen wer­den tra­di­tio­nell in stadt­ge­schicht­li­chen Museen oder Hei­mat­mu­se­en ver­wahrt, da das Ende der Zünf­te und die Ent­ste­hung von musea­len Alter­tums­samm­lun­gen zeit­lich nur weni­ge Jahr­zehn­te aus­ein­an­der­lie­gen. Die hier aus­ge­stell­ten Zunft­ru­hen wur­den im Zwei­ten Welt­krieg im Rah­men einer Tausch­ak­ti­on vom dama­li­gen Gau­mu­se­um (heu­te: Fran­cis­co Caro­li­num) an die Städ­ti­sche Samm­lung übertragen. 


Die Zunft­tru­hen ste­hen reprä­sen­ta­tiv für den Wan­del des Berufs- und Zunft­we­sens, von der kunst­vol­len, fein­me­cha­ni­schen Hand­fer­ti­gung hin zur indus­tri­el­len Mas­sen­pro­duk­ti­on im 19. und 20. Jahrhundert.