Österreichische Nationalbank Zweigstelle Linz, Interieur
Zu sehen sind Möbel aus der ehemaligen Österreichischen Nationalbank in Linz. Das Gebäude wurde in den Jahren 1951 bis 1953 von den Architekten Eugen Wachberger (geb. 17.10.1904, Linz, gest. 13.5.1971, Wien) und Erich Boltenstern (geb. 21.6.1896-gest. 9.6.1991 Wien; u. a. Architekt des Wiener Ringturms) errichtet. Beide waren Assistenten von Clemens Holzmeister, wodurch – unterbrochen während des Nationalsozialismus – eine lange Zusammenarbeit entstand. Wachberger gehörte dem Umfeld der gemäßigten Moderne an, die sich in den 1930er-Jahren in Wien geformt hatte (zu sehen z. B. an der Werkbundsiedlung in Wien 13, Doppelhaus, Woinovichgasse 22). Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte Wachberger großen Anteil am Wiederaufbau von Linz. Er errichtete unter anderem Mitte der 1950er-Jahre die Anlegestelle der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft (DDSG) – heute steht an dieser Stelle das Lentos Kunstmuseum. Anhand Wachbergers Industrieanlagen und Nutzbauten wird seine Auseinandersetzung mit Werken von Le Corbusier deutlich. In der Zusammenarbeit mit Erich Boltenstern war der gelernte Tischler Wachberger zumeist für die architektonischen Details und die Inneneinrichtung zuständig. Das Interieur ihrer Projekte zeichnet sich vor allem durch eine hohe ästhetische Qualität aus – zu sehen an dem Mobiliar hier im Regal: Sie sind wunderbare Zeugnisse der klassischen Moderne, die 2012 von der Nationalbank als Dauerleihgabe an das Nordico Stadtmuseum übergeben wurden.