Sesselsammlung #1
Die Sesselsammlung des Nordico Stadtmuseum deckt einen Zeitraum vom 18. bis ins 21. Jahrhundert ab und umfasst Leihgaben und Geschenke Linzer Häuser und öffentlicher Einrichtungen, ergänzt durch Ankäufe.
Wiener Werkstätte
Besondere Objekte in der Möbelsammlung des Nordico Stadtmuseum stellen die Kommoden von Dagobert Peche (geb. 3.4.1887 in Sankt Michael im Lungau; gest. 16.4.1923 in Mödling) dar, der ein wichtiger Vertreter der Wiener Werkstätte war. Der Künstler leistete um 1900 mit seinem Stil einen wichtigen Beitrag zur Moderne: eine Mischung aus japanisch beeinflusster Flächenkunst, dem klassizistischen Erbe des Biedermeiers und der heimischen Volkskunst. Die Kommoden (um 1913), die durch ihre außergewöhnliche Form und die fantasiereiche Gestaltung bestechen, sind dafür wichtige Zeugnisse. Im Gegensatz zur Gründergeneration der Secession stellte Peche das Credo von der Einheit der Künste infrage und forderte eine Überwindung des Kriteriums der Nützlichkeit. Ihm ging es in erster Linie um den künstlerischen Ausdruck und nur sekundär um die Funktion. Einen deutlichen Kontrast dazu bilden der Sessel und der Hocker im ersten Regal, für die Peter Behrens eine standardisierte industrielle Produktion entwickelte.
Die beiden Kommoden Dagobert Peches stammen aus der Kleinen Villa Toscana in Gmunden und wurden als Dauerleihgabe dem Nordico Stadtmuseum überlassen. Ein dazugehöriger Schaukasten befindet sich im Museum für angewandte Kunst Wien.